Immunity to change

Die Immunity to change zeigt auf, warum Veränderungen so schwierig sind – und wie sie trotzdem gelingen können. Menschen und Unternehmen setzen sich gerne Ziele, nur um dann festzustellen, dass sie in 80% der Fälle nicht erreicht werden. Wie kommt das?
Fülle für Dich selbst oder mit Deinem Team gemeinsam die Immunity to change aus und Du wirst erfahren, was Du tun kannst, um Ziele wirklich zu erreichen.
Umsetzung in der Praxis
1. Zieldefinition
- Startet im ersten Feld oben links in der Tabelle.
- Einigt Euch auf ein einziges kollektives Ziel, etwa „Wir möchten unseren Administrationsaufwand reduzieren.“
- Beurteilt dessen Ausrichtung mit den folgenden Fragen:
- Sind wir uns einig, dass wir in diesem Bereich nicht gut genug arbeiten?
- Sind wir uns einig, dass wir die Zielerreichung selbständig beeinflussen können?
- Ist es für uns wichtig, in diesem Bereich besser zu werden? Gibt es grosse Vorteile (oder Nachteile), wenn wir das tun?
Oft ist es so, dass Ziele zwar als solche definiert, von den Beteiligten jedoch nicht als die ihren erkannt werden. Da will man auf Firmenseite die Kosten senken, währenddem die Mitarbeitenden gerne eine Lohnerhöhung hätten. Kein Wunder, wenn die Mitarbeitenden dann nicht auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiten!
2. Was tun wir stattdessen (nicht)?
- Füllt sodann das zweite Feld oben in der Tabelle rechts neben dem Ziel aus.
- Listet Verhaltensweisen auf, die dem Verbesserungsziel zuwiderlaufen. Wenn ihr also z.B. aufgeschrieben habt, dass ihr weniger Zeit für Administration aufwenden wollt, könnt ihr hier hineinschreiben: „Meetings“.
- Geht dabei wie folgt vor:
- Seid so konkret wie möglich.
- Fragt an dieser Stelle nicht nach dem Warum.
- Erkennt die Dinge an, die von den Teammitgliedern eingebracht werden.
3. Aufdecken von konkurrierenden, widerprüchlichen Zielsetzungen
- Geht nun nach rechts ins Feld „Warum“.
- Fragt Euch hier, warum ihr das, was ihr im Feld 2 aufgelistet habt, tut. Warum also etwas führt ihr so viele Meetings durch?
4. Ergründen von Annahmen
Nun seid ihr fast am Ziel. Jede*r von uns hat Annahmen, die uns die Dinge so machen lassen, wie wir sie eben machen. Wenn wir etwa glauben „Wir brauchen Meetings, damit wir alle den gleichen Informationsstand haben“, dann führen wir eben viele Meetings durch, was uns davon abhält, das Ziel im Feld 1 zu erreichen.
- Geht nun ein letztes Mal in der ersten Zeile nach rechts ins Feld „Welches sind die zugrundeliegenden Annahmen?“. Ihr seid nun ganz hinten in der Tabelle angelangt.
- Füllt dabei alle Gedanken ein, die Euch das tun lassen, was im Feld „Warum?“ steht.
5. Ausfüllen der Angstbox
Nun kommt ihr zum Kern der Sache. Was würde passieren, wenn ihr das, was ihr unter 4. gelistet habt, nicht hättet? Was also würde passieren, wenn ihr nicht alle „den gleichen Informationsstand“ hättet, um das Beispiel von oben zu nennen? Das würde sich wahrscheinlich für einige nicht gut anfüllen. In die Angstbox rein kommen dann Dinge wie:
- Ich würde mich nicht gut fühlen.
- Ich hätte den Eindruck, unfair behandelt zu werden etc.
Sammelt an dieser Stelle wirklich alle Sorgen und Ängste ein, die Euch vom Team geboten werden. Jetzt seht ihr die Gründe warum Ziele so oft nicht erreicht werden: Menschen haben zugrundeliegende Ängste, die sie davor abhalten, Ziele zu erreichen.
6. Auflösen der Ängste
Wenn ihr seht, was die Menschen davon abhält, die Ziele zu erreichen, könnt ihr damit zu arbeiten beginnen:
- Rutscht nun in der rechten Spalte ein Feld nach unten, wiederum im Feld „Welches sind die zugrundeliegenden Annahmen?“.
- Fragt Euch selbst:
- Ist das eine Annahme oder eine Tatsache?
- Ist es wirklich wesentlich, dass alle den gleichen Informationsstand haben?
- Ist Information nicht eher eine Hol- denn eine Bringschuld? Braucht es wirklich all diese Meetings oder wie könnten wir uns anders organisieren?
- Wir könnten also hier reinschreiben: „Wer eine Information will, soll sie sich selbst besorgen.“
7. Warum?
- Geht nun in der unteren Zeile den Weg zurück und fragt Euch: Warum ihr 6. nun so einschätzt?
- Es könnten hier etwa Antworten stehen wie: „Menschen sind klug genug, dass sie wissen, was sie wo finden.“
8. Was tun wir stattdessen (nicht)?
- Nun füllt ihr das letzte Feld aus, indem ihr in der unteren Spalte erneut nach links rutscht ins Feld „Was tun wir stattdessen (nicht)?“
- Wenn ihr den Weg bis hierher gegangen seid, werdet ihr herausfinden, dass ihr nun etwa „Weniger Meetings“ durchführt. Somit kommt ihr Eurem ursprünglichen Ziel wahrscheinlich wesentlich näher.
Und dies alles nur, weil ihr auf den Grund Eurer Annahmen gegangen seid! Wie bereits verschiedentlich erwähnt: Veränderung lässt sich nicht auf der Ebene des Verhaltens erreichen. Wir müssen tiefer gehen. Es lohnt sich. Probiert es aus!
Hier geht es zum Formular: Immunity to Change Formular